Liebe Beterin, lieber Beter,

dass Gott die Macht hat, größte Verzweiflung und Angst in Freude und inneren Frieden zu verwandeln, haben wir eindrücklich im Pfingstevangelium des vergangenen Sonntags gehört. Dort ging es um die Situation der Jünger, die sich „aus Angst“ zurückgezogen hatten. Mit dem Tod Jesu schienen all ihre Hoffnungen, Träume und Visionen zerbrochen, sie fühlten sich allein, waren verängstigt, wussten nicht mehr ein noch aus, hatten sich buchstäblich „verschanzt“ und die Türen fest verschlossen. Und dann wird – aus menschlicher Sicht – Unmögliches plötzlich Wirklichkeit: Christus tritt in ihre Mitte und spricht: „Friede sei mit Euch“ (Joh 20,19). Diesen österlichen, tiefen inneren Frieden konnten sich die Jünger nicht selbst geben. Er musste ihnen durch den Auferstandenen geschenkt werden. Und mit ihm ist plötzlich alle Furcht gewichen, mit ihm hat sich die Angst in übergroße Freude verwandelt!

Beim Hören dieses Evangeliums musste ich unwillkürlich an „unsere“ Schwangeren in Not denken: Auch sie haben Angst und sind verzweifelt, weil mit der Nachricht der Schwangerschaft ihre Lebenspläne plötzlich zerbrechen, weil sie allein gelassen sind, weil plötzlich nichts mehr ist, wie es war und sich ihr Partner oder die Familie von ihnen abwenden oder sie furchtbar unter Druck setzen. Auch sie wissen nicht mehr ein noch aus, sind allein, hoffnungslos und in ihrer Angst völlig gefangen – und ihre Herzenstüren sind verschlossen.

Und dann sind es Ihre Gebete, Ihr geistiger Beistand und die Hilfe und Beratung, die Sie durch Ihre Spenden ermöglichen, durch die der Herr förmlich in die Mitte ihrer Herzen treten und ihnen wahren Frieden schenken kann: Den tiefen, inneren Frieden der richtigen Entscheidung; den Frieden, der sich durch die Gewissheit einstellt, trotz Herausforderungen und scheinbar unüberwindlicher Schwierigkeiten auf die Stimme des Herzes gehört, richtig gehandelt und Ja zum Leben ihres Kindes gesagt zu haben.                

Und mit diesem tiefen inneren Frieden im Herzen werden „unsere“ Schwangeren dann zu wahren Botschaftern der Liebe und des Lebens. Sie werden zu Zeuginnen dafür, dass es richtig war und ist, das Leben anzunehmen, dass es sich lohnt, zu kämpfen und dass die Liebe stärker ist als jede Angst. Ja, sie werden zu lebendigen und glaubhaften Verkündern des Evangeliums vom Leben!

„Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich Euch!“ (Joh 20,21). Das ist der Auftrag Jesu an Seine Jünger, nachdem Er ihnen den Frieden zugesprochen hat. Dieser Auftrag gilt auch uns. Lassen Sie uns deshalb das tun, was wir als gut und richtig erkannt haben. Lassen Sie uns – gemeinsam mit „unseren“ Schwangeren und „1000plus-Mamas“ – das Evangelium vom Leben verkünden, in Worten und in Taten: durch unsere konkret gelebte Nächstenliebe und durch unser treues Gebet.

Danke, dass Sie für Elena und Marlene gebetet haben. Beide haben sich für das Leben ihres Kindes entschieden.

Corinnas Partner hat sich inzwischen für seine ablehnende Haltung entschuldigt, leidet aber sehr unter starken Stimmungsschwankungen, die auch Corinna noch belasten. Trotzdem hat auch sie ein vorsichtiges Ja zum Leben ihres Kindes gefunden.

Svenja berichtete immer wieder von starken emotionalen Schwankungen, hatte sich aber auch dem Gedanken geöffnet, ihr Kind trotz der Umstände zu bekommen. Nun hat sie sich leider länger nicht mehr zurückgemeldet. Liv ist den Weg der Abtreibung gegangen. 

Und Pia, die sich in den vergangenen Wochen selbst eine Entscheidungsfrist gesetzt hatte, hat sich glücklicherweise nun endgültig für ihr Baby entschieden. 

Mit herzlichen Grüßen und weiterhin fest im Gebet verbunden

Ihr

Dr. Markus Arnold

GEBETSBRIEF JUNI